Leichtes Erdbeerdessert

ErdbeerdessertEin wunderbar leichtes, ganz schnell gemachtes Dessert. Natürlich habe ich noch mal wieder ein Rezept mit Erdbeeren gewählt. Die Erdbeeren waschen, putzen und klein schneiden. Zum Verzieren kann man für jedes Glas eine Erdbeere beiseite legen, muss man aber nicht. Ich habe stattdessen kleine Schokoladenblüten genommen.
Die Erdbeeren mit dem Zitronensaft, dem Honig und dem Orangensaft vermengen. Im Originalrezept aus der Dr. Oetker-Rezeptesammlung wird Orangenlikör angegeben, den ich aber wegen der Kinder durch Saft ersetzt habe. Die Erdbeeren nun gut 15 Minuten durchziehen lassen. In der Zwischenzeit die Cantuccini grob zerkleinern und in vier Dessertgläser füllen. Sahne und Milch in eine Rührschüssel geben und das Soßenpulver hinzufügen. Alles gut durchrühren und dann den Quark unterheben.
Nun die marinierten Erdbeeren auf die Cantuccini geben und mit der Vanille-Quarkmischung bedecken. Die Gläser dann mindestens eine Stunde kalt stellen.
DesserVor dem Servieren dann entweder gehackte Pistazien darüber streuen oder aber, wie bei mir zu sehen, mit Schokoladenraspel und -blüten dekorieren. Da das Dessert wenig Sahne enthält, ist es auch nach einem üppigeren Essen noch locker zu schaffen.

Lange Ohren und Mehlmaul

Esel1 Wer weiß, ob es überhaupt jemandem aufgefallen ist. Das Eselfoto rechts oben im Seitenbalken  ist neu. Vor einigen Tagen entdeckte ich während unserer üblichen Walkingrunde zwei dieser schönen Grautiere friedlich zwischen den Pferden auf Schmitz‘ Wiese im Hinkesforst. Sie sahen aus wie Mutter und Jungtier. Friedlich grasend stand die Mutter am Zaun und ließ sich auch von meiner Mitwalkerin nicht stören, als diese mit ihrem Stock leicht an die Absperrung klopfte und nach Luise rief. So hatte sie die Eseldame, wir sind allerdings nicht ganz sicher, dass es eine ist, spontan getauft.
Wie viele andere Esel auch, haben diese beiden ein eher graues leicht scheckiges Fell. Der „Aalstrich“ auf dem Rücken und das Schulterkreuz der Fellzeichnung sind ein klassisches Merkmal. Das Mehlmaul, ein weißer Rand ums Maul, ist ebenfalls typisch. Einen Hinweis auf ihr empfindliches Gehör geben die langen und sehr beweglichen Ohren. Damit loten sie erst einmal die Geräuschquelle aus, bevor sie reagieren. Deshalb werden sie oft auch für stur gehalten, da sie bei Gefahr ruhig bleiben und nicht wie die Pferde dem Fluchtinstinkt nachgeben. Dünne staksige Beine und eine schlanke Gestalt sind ein weiteres Kennzeichen der Esel, wenn sie nicht überfüttert werden. Seine hohen Hufe verschaffen ihm auf harten und trockenen Böden eine gute Trittsicherheit.
Der Hausesel ist inzwischen weltweit verbreitet.  Ursprünglich kommen die Wildtiere aber aus der Steppe Afrikas. Das erklärt ihre Genügsamkeit, denn mit Hitze und Trockenheit kommen sie gut zurecht und auch was ihr Futter anbelangt, sind sie recht anspruchslos.
Domestiziert wurden die Esel vor ungefähr vier- bis füntausend Jahren wahrscheinlich erstmals im alten Ägypten. Dennoch halten sich bis in die heutige Zeit die Vorurteile, dass der Esel dumm, störrisch und faul sei. In Wahrheit sind Esel aber klug und gutmütig. Bei richtiger Behandlung sind sie treue und zuverlässige Gefährten, denn sie haben gerne Kontakt mit anderen Lebewesen. Diese Eigenschaften werden heute auch in der Psychotherapie geschätzt und können in unseren Breitengraden die Delfintherapie häufig ersetzen.
Meinen Spitznamen habe ich ja, wie schon erwähnt, wegen der grauen Haare erhalten. Aber auch sonst treffen einige, nicht alle, Merkmale des Esels auf mich zu. Besonders lang sind meine Ohren nicht, aber ich kann recht gut hören und bin teilweise auch recht geräuschempfindlich. Das berrühmte Mehlmaul, ich muss es gestehen, habe ich auch ab und an. Und zwar immer dann, wenn ich mit viel Genuss eine riesengroße Tasse Milchkaffee schlürfe oder einen richtig schönen Schlag Sahne auf einem Stück Kuchen vor mir habe.
Stur bin ich sicherlich auch gelegentlich, aber bei Gefahr werde ich meistens eher ruhig und handle überlegt, bevor ich dann am Ende, wenn alles vorbei ist, zusammenklappe. Nun geht es an die Figur! Staksig und dünn sind meine Beine auf keinen Fall und schlank bin ich auch nicht mehr wirklich. Das liegt wohl an der zeitweisen Überfütterung bei zahlreichen Einladungen, Kochversuchen und Einkaufstouren in entsprechenden Läden. Was die Genügsamkeit anbelangt habe ich so meine Zweifel, denn ich esse wahnsinnig gerne und auch fast alles. Sowohl Kühl- als auch „Schlickerschrank“ sind meistens gut gefüllt, für den Fall des kleinen Hungers.
Wie die Esel auch, habe ich gerne Kontakt zu anderen Menschen und wenn ich fair behandelt werde, bin ich auch eine recht treue und zuverlässige Gefährtin. Die Delfintherapie könnte ich aber sicher nicht ersetzen. Ich habe es allerdings auch noch nie versucht.
Der langen Rede kurzer Sinn ist jedoch, dass mir mein Spitzname inzwischen ganz gut gefällt und mir die Esel immer mehr ans Herz wachsen.

 

 

 

Resteküche

WurstgulaschKennt ihr das auch? Man plant eine Grillfete und kurz bevor man die Fleischwarenabteilung verlässt, schmeißt man noch ein zusätzliches Paket Würstchen in den Einkaufswagen. Man weiß ja nie! Wenn ausgerechnet diesmal der Onkel Arthur wieder einen Riesenhunger hat, oder die Evi doch ihren Freund mitbringt. Ja dann, dann könnte es knapp werden. Also lieber ein paar Würstchen mehr kaufen. Was macht man aber mit den zu viel gekauften Würstchen, wenn Evi den Freund zwar mitgebracht hat, sie aber doch nicht aufgegessen wurden? Und Gemüse ist vom gemischten Salat und den Hähnchenspießen auch noch übrig geblieben.
Bei uns gab und gibt es am nächsten Tag dann immer eine leckere „Würstelpfanne“. Meine heutigen Zutaten sind auf einen Blick auf dem obigen Foto zu sehen. Ich schneide sowohl Kartoffeln als auch Wurst und Gemüse in ungefähr gleich große Stücke. Als erstes gebe ich die Wurststückchen in die Pfanne und brate sie ganz kurz an. Danach gebe ich die Kartoffeln dazu und lasse sie hellbraun werden. Dann folgen die Zwiebeln und das Gemüse. Mit dem Pfannenwender mische ich alles gut durch, würze mit Pfeffer, Salz und Paprika und gebe einen halben Becher Sahne hinzu. Bei geschlossenem Deckel lasse ich das Ganze dann noch gut 10 Minuten dünsten, rühre die Masse aber immer mal wieder durch. Kurz vor dem Servieren gebe ich dann noch gehackte Petersilie über die Würstelpfanne. Für’s Foto habe ich einen Petersilienstengel vor dem Hacken in die Kartoffeln gesteckt.

Wurstgulasch1Wenn ich die Würstchen eingefroren habe, hole ich sie auch schon mal wieder hervor, wenn es bereits die ersten Herbstgemüse gibt. Dann bereite ich die Pfanne mit Brokkoli  und Möhren zu. Das schmeckt noch etwas deftiger und erhält eine besonders feine Note, wenn man einen Teelöffel Senf unter die flüssige Sahne mischt.
Ich wünsche viel Spaß beim Resteverwerten und natürlich guten Appetit!

 

Bienenstich

EinkaufszettelbienenstichNoch so ein Klassiker, den ich nun schon seit über 10 Jahren regelmäßig backe. Das Schöne an diesem Rezept ist, dass man die Füllung beliebig variieren kann. Meine Bilder passen heute auch nicht zum Originalrezept, denn ich habe, der Saison gemäß, eine Erdbeer-Quark-Sahnefüllung gemacht. Die Zutaten und die Verarbeitung schildere ich dann am Ende. Hat man mal keine gemahlenen Mandeln im Haus, geht es auch mit gemahlenen Haselnüssen und zur Not auch mal ganz ohne, dann nehme ich stattdessen immer 50 g Speisestärke.
Hier nun aber die Zubereitung des Originalbienenstichrezeptes aus dem „Tortengeflüster“ von Dr. Oetker:

Für den Teig, Eier, Zucker und Vanillezucker in eine Schüssel geben und mindestens 6 Minuten schaumig schlagen, bis sich das Volumen der Masse deutlich erhöht. Das mit Backpulver gemischte Mehl sieben und auf mittlerer Stufe portionsweise unterrühren. Den Boden einer Springform (bei 28cm Durchmesser kann man den Kuchen ein Mal durchschneiden) mit Backpapier belegen und den Teig hineinfüllen. Die gehobelten Mandeln auf dem Teig verteilen, mit Zucker bestreuen und dann bei 170°C Ober- und Unterhitze für ca. 30 Minuten auf der mittleren Schiene backen.
Die Butter zerlassen und nach dem Backen über die Mandeln gießen. Den Kuchen erkalten lassen, stürzen und das Backpapier entfernen. Zum Füllen den Kuchen ein Mal waagerecht durchschneiden. Dies geht am besten mit einem Tortenschneider (s. Foto).
Die Füllung besteht aus einer Packung Paradies-Creme, die mit Sahne etwa 3 Minuten cremig gerührt wird. Diese Creme auf den unteren Boden streichen und den Deckel wieder auflegen. Den Kuchenvor dem Servieren am besten 1-2 Stunden kühl, zum Beispiel in den Keller, stellen.
Auch diese Creme habe ich schon mehrfach geändert. Dann schlage ich die Paradies-Creme nur mit 300ml Sahne und 1 Becher Vanille- oder Zitronenjoghurt auf. Ich habe auch schon die Stracciatelle-Creme ohne Kochen genommen und dann mit 300ml Sahne, 100g Schmand und zusätzlicher Raspelschokolade aufgeschlagen.

Wie oben schon erwähnt, habe ich ihn gestern für meine Gäste mit einer Quarkfüllung und Erdbeeren gebacken. Dafür benötigt man:
300g klein geschnittene, ganz leicht gezuckerte Erdbeeren
250g Quark Magerstufe
250ml Schlagsahne
2 Pck. Sahnesteif u. 3 Pck. Vanillezucker
Raspelschokolade (kann, muss man aber nicht unterheben)
Die Sahne mit Sahnesteif und Vanillezucker steif schlagen, den Quark und ggf. die Raspelschokolade unterheben. Zum Schluss die Erdbeeren hinzufügen, die Masse auf den unteren Boden streichen und den Deckel wieder auflegen.
Für einen normalen Sonntag lasse ich den Kuchen so. Zu Feierlichkeiten markiere ich die Kuchenstücke dann noch mit einem Klecks Schlagsahne aus dem Spritzbeutel und verziere den Rand mit leicht gerösteten Mandelblättchen.
Frisch schmeckt er natürlich am besten, aber man kann ihn durchaus auch noch am nächsten Tag genießen. Wenn ich mehrere Kuchen für eine Feier backen muss, backe ich den Teig schon ein bis zwei Tage vorher, bewahre den Boden in einer dichten Tupperkuchendose auf und mache die Füllung erst am Tag der Feier.

Höchstleistung

Die Sonne scheint, das Thermometer ist morgens um acht Uhr schon auf beachtliche 16 Grad geklettert. Ideale Bedingungen, um die überdachte Terrasse nach der langen Winterzeit mal wieder zu reinigen. Ein prüfender Blick in die Runde, um zu klären, ob es denn wirklich heute schon sein muss. Der Liegestuhl in der Sonne ist doch zu verlockend. Die weißen Aluminiumrahmen sehen aber wirklich schlimm aus und müssen wahrscheinlich sogar mit der Bürste bearbeitet werden. Doch halt, was für ein Fleck ist das denn da, unter dem Querbalken des Daches? Man glaubt es nicht, aber da hat sich doch tatsächlich ein kleines Schnecklein mit einem Häuschen von ungefähr 2-3cm Größe den Trägerholm hinauf- und den Dachbalken entlanggequält, um es sich in einer Ecke bequem zu machen.
Vor meinem inneren Auge sehe ich mich selbst in einer auf meine Körpergröße bezogenen Höhe am Balken hocken. Ich säße bei gut 180 Metern. Wie ich da hätte hingelangen sollen, ist mir allerdings ein Rätsel. Der Schnecke gelingt dies indem sie auf einer Schleimspur kriecht. Das tut sie mit dem zu einer Sohle abgeflachten Bauch, der als Fuß bezeichnet wird. Dieser Fuß ist sehr beweglich und kann zum Graben oder Formen von Eipaketen genutzt werden. Er erlaubt es der Schnecke aber auch, sich an glatten Oberflächen festzusaugen und in schwindelerregende Höhen zu klettern. An seinem vorderen Ende läuft der Fuß in den Kopf aus, an dem die Fühler mit Augen an der Basis zur Orientierung dienen.
Ob sie sich der großen Gefahr bewusst ist, in der sie schwebt, wenn die Schleimspur nicht hält? Ich jedenfalls fand ihre Leistung bewundernswert und habe mich neben sie in meinen Liegestuhl gelegt. Schließlich hatte sie es sich redlich verdient, dass ich sie nicht mit meinem Schwamm oder gar der Bürste von ihrem Ruheplätzchen vertreibe.
Wer noch mehr über diese niedlichen Tierchen wissen will, schaut einfach, wie ich auch, bei Wikipedia nach. Ich habe mir auch fest vorgenommen, mich nicht mehr zu ärgern, wenn wieder mal alle Basilikumblätter abgefressen sind. Hochleistungssportler müssen sich gesund und ausgewogen ernähren, das habe ich schon vor Jahren von meiner Tochter gelernt. Das gilt dann sicher auch für die mit nur einem Fuß, die ja aber auch noch ihr Heim auf dem Rücken mit herumschleppen.