Currywurst und Kirche

Berlin1Das kenn ich nur von Berlin! Dicht an den Glockenturm der Gedächtniskirche drängen sich nicht nur die klassischen Souvenirläden sondern auch zahlreiche Hütten, in denen man eine Currywurst oder Reibekuchen zu essen bekommt. Der Bastelesel selbst fühlt sich fast ein wenig wie zuhause, liegt die Kirche doch am Breitscheidplatz. Vom tief dröhnenden Schlagen der Turmuhr unbeeindruckt genießen die Touristen ihre Wurst. In der Kirche selbst wird derweil eine kleine Mittagsandacht vorbereitet. Die weltweit bekannten blauen Glasfenster erzeugen eine sehr beruhigende Stimmung. Andächtig halten viele Reisenden inne und manch einer schickt vielleicht ein Bitt- oder Dankgebet zum imposanten Engel über dem Altar. Von außen wirkt die Kirche auf den ersten Blick ein wenig befremdlich. Die Fassade erinnert stark an ein Kaufhaus, auf dem sich unerklärlicherweise ein abgebrochener Kirchturm befindet. Das „Kaufhaus“ ist ein recht kompaktes Baugerüst, das die Touristen rund um die Kirche während der Bauarbeiten schützen soll.
In unmittelbarer Umgebung der Gedächtniskirche befinden sich gleich mehrere weitere, fast gleich große Tempel, in denen man aber eher dem Mammon und dem Konsum frönt. Gemeint sind Commerzbank, Europacenter und KaDeWe. In letzteren tummeln sich die Besucher auf der Suche nach einem Schnäppchen oder Souvenir für die Daheimgebliebenen. Von hier aus geht es dann auch auf den Ku’damm zum Bummeln durch die Edelboutiquen. Leben und wohnen möchte man nicht unbedingt in diesem hektischenTeil Berlins, aber als Tourist kann man sich nicht satt sehen und kommt immer wieder gerne her. Deshalb sollte man vielleicht doch den berühmt, berüchtigten Koffer – zumindest gefühlt – in Berlin stehen lassen.

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