Pfälzer Zwetschgenkuchen

Pflaumenkuchen4Mit dem Urlaub ist es wie mit vielen anderen Dingen, auf die man sich riesig freut. Erst dauert es ewig bis es so weit ist und dann geht es viel zu schnell zu Ende. Zum Glück gibt’s in Speyer einen tollen Wochenmarkt auf dem ganz viele leckere regionale Produkte verkauft werden. Zur Zeit sind da Mirabellen, Pfirsiche, die Sommergemüse und natürlich Zwetschgen im Angebot. Ein kleines Plätzchen findet sich noch auf der Rückbank des Autos, so dass man ein wenig Sommer- und Urlaubsstimmung mit nach Hause nehmen kann. Zusammen mit einem süßen Hefeteig werden die Zwetchgen zu einem leckeren Pflaumenkuchen verarbeitet. Den Hefeteig stelle ich fast immer nach dem gleichen Rezept her. Ich habe es hier unter anderem schon als Hefeschnecken vorgestellt. Die Herstellung des Teiges kann man genau so, wie dort beschrieben, machen und ihn dann ausrollen und aufs eingefettete Backblech legen. Für mein Backblech benötige ich etwa zwei Kilogramm Zwetschgen. Diese werden gewaschen, entsteint und aufgeklappt in den Teig gesteckt. Ich backe den Kuchen dann bei 180°C für etwa 25 bis 30 Minuten im vorgeheizten Ofen. Dann ein wenig auskühlen lassen und etwas Zimtzucker auf die Pflaumen streuen. Mit einem Klecks Sahne und einem Cappuccino genossen, schmeckt’s fast so gut wie im Urlaub.

Pfannkuchen, schnell und einfach

PfannkuchenKeine Lust mehr sich nach einem anstrengenden Wandertag ins Restaurant aufzumachen und keine komplett ausgestatte Küche in der Ferienwohnung? Kein Problem, der Urlauber muss trotzdem nicht hungrig ins Bett. Wurst, Schinken, Milch, Eier und zwei Joghurt stehen noch im Kühlschrank. Tomaten und Paprika sind auch noch da. Daraus entstehen dann, dank Schneebesen, zwei salzige und ein süßer Pfannkuchen. Die Eier trennen, das Eigelb in eine Rührschüssel mit dem Mehl geben und das Eiweiß in einer separaten Schüssel steif schlagen. (Zuhause nimmt man natürlich das Handrührgerät) Das Mehl und die Eier mit Milch und Mineralwasser gut verrühren. Ich gebe Milch und Wasser im Wechsel so lange zum Teig bis eine zähflüssige Masse entstanden ist. Dann den Eischnee unterheben. Ich gebe nur eine Prise Salz zum Teig, weil der letzte Pfannkuchen ja süß werden soll.
Schinken oder Salami schneide ich in mundgerechte Stücke, die Paprikaschote in kleine Streifen und die Tomaten in Scheiben. Margarine in einer Pfanne erhitzen und den Teig in die Pfanne geben. Schinken oder/und Salami sowie Paprika und Tomaten auf den Teig legen. Pfeffer, Salz und Paprikapulver drüber streuen, Deckel auf die Pfanne und auf höchster Stufe 3-4 Minuten backen. Den Pfannkuchen umdrehen, wenn er auf der Unterseite schön goldbraun ist und auf der anderen Seite noch einmal etwa zwei Minuten backen. Zum Servieren kann man jetzt noch zwei Ecken Brie auf den Pfannkuchen legen, die dann noch während des Verzehrs leicht verlaufen.
Für die süße Variante zum Nachtisch einfach nur den Teig in die Pfanne geben und einen Pfannkuchen backen. Auf diesen Pfannkuchen gibt man dann 2-3 Esslöffel Jgohurt mit Fruchtmus und klappt ihn zur Hälfte um. Schmeckt wunderbar leicht und fruchtig. Ganz süße Leckermäuler mögen ihn auch mit Nutella oder Apfelmus.

Trennung

Neustadt1Im Neustädter Standesamt werden Ehen geschlossen, wie in allen anderen Städten der Republik auch. Das ist sicherlich auch der Fall in der Stiftskirche St. Ägidius in Neustadt an der Weinstraße. Das Kirchengebäude hat aber Dank der kurpfälzischen Religionsdeklaration aus dem Jahre 1705 mit einer dicken Trennungsmauer zu leben. Die im 13. Jahrhundert erbaute Kirche wurde im 14. Jahrhundert überwiegend als Gebets- und Gedenkstätte der Familie Wittelsbach genutzt. Kurfürst Ruprecht der I. ließ sie in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts im gotischen Stil umbauen und mit einem prachtvollen Chor nach Osten hin erweitern. Der Stift leistete lange Widerstand gegen die Einführung der Reformation in der Kurpfalz, wurde aber 1566 aufgelöst und der neu gegründeten protestantischen Pfarrei zugeführt. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde dem früheren katholischen Glauben wieder die Ausübung erlaubt und die Religionsdeklaration verfügte, dass Oberamtsstädte, in denen sich nur eine Kirche befindet, diese so zu unterteilen hätten, dass der Chor von Katholiken und das Langschiff von Protestanten zu nutzen sei. In den Jahren 1707/08 baute man dieTrennmauer, die heute noch existiert und die Rückseite des katholischen Kirchenteils bildet. In diesem Teil ließen die Jesuiten einen prächtigen barrocken Hochaltar bauen. Als der Chor zu klein wurde, erbaute die Stadt nebenan die Marienkirche.
Im protestantischen Teil befinden sich Glasfenster und auf der Trennmauer ein Mosaik von August Babberger aus dem frühen 20. Jahrhundert. Dies und die unterschiedliche Entwicklung beider Kirchen hat dafür gesortgt, dass zwischenzeitliche Pläne zur Aufhebung der Trennung wieder aufgegeben wurden. Von außen ist sie auch nicht zu erkennen. Erst beim Eintritt in eine der Kirchen stellt man erstaunt fest, dass das Gebäude innen viel kleiner ist, als es von außen vermuten lässt. Kirchenmitarbeiter erkennen mittlerweile schon an den überraschten Gesichtern der Besucher, dass diese die Kirche ohne Wissen über die Trennung betreten haben und klären, mit Hinweis auf eine Besuchsmöglichkeit des zweiten Teils, gerne auf.

 

 

 

Das Geheimnis der Pariser Nonne

Wissembourg9Ihr Habit besteht aus einer dunklen Schokoladenlasur und das Häubchen aus einer feinen Schoko-Nusscreme. Man mag die Kuchengabel gar nicht ansetzen. Also erst einmal vorsichtig das Häubchen abnehmen und auf der Zunge zergehen lassen. Der Corpus selbst ist aus zwei Brandteigkugeln zusammengesetzt. Ein beherzter Stich mit der Kuchengabel gibt einen ersten Blick ins Innere frei. Die Füllung ist eine zart gelb leuchtende Vanillecreme. Zusammen mit dem Brandteig und der dunklen Schokolade beschert sie ein angenehm süßes Geschmackserlebnis. Nach beiderseitigen Kostproben steht fest, dass die Vanillecreme  die Gleiche ist wie die, die zwischen die ganz locker übereinander liegenden Blätterteigschichten der Mille Feuilles gespritzt ist. Das Gebäck macht seinem Namen alle Ehre, denn von der Seite betrachtet sieht es wirklich so aus, als lägen mehrere Buchseiten locker aufeinander gestapelt.

Verführerische Nonnen

Wissembourg3Gar nicht so einfach, die verführerische Pariser Nonne und die 1000 Blätter heil nach Hause zu bringen. Bei beidem handelt es sich um die Ausbeute des Bastelesels anlässlich eines Kurztripps nach Wissembourg im französischen Elsass. Eine Autostunde von Speyer entfernt liegt das kleine Städtchen direkt hinter der Grenze. Die meisten Geschäfte hatten am heutigen Montag geschlossen, aber die Pâtisserie Criqui öffnete ihre Türen kurz nach 13 Uhr. Für die eh schon Maultaschen und Flammkuchen geschädigten Flanken des Esels ganz schlecht. Es ist nun aber so, dass allein der Anblick und die Namen der herrlichen Törtchen und Teilchen einen schwach werden lassen. Die Religieuse (Pariser Nonne), die Mille Feuilles (1000 Blätter), der Eclair (Blitz) und die Souris (Mäuse) sehen so lecker aus, dass man nicht widerstehen kann. Beim Anblick des Brie Praline und des Brie Chocolat läuft selbst dem Schraubär das Wasser im Mund zusammen, obwohl er grad diese Käsesorte sonst gar nicht mag – französische Lebensart hin oder her. Galant versenkt die Verkäuferin selbst die in die Höhe ragende Törtchenform der Nonne in die Faltschachtel. Ganze 5€40 kostet der Spaß, aber er ist es wert denkt sich der Bastelesel und stolziert aus dem Lädchen. Wissembourg, deutsch Weißenburg, ist aber auch ohne Pâtisserie einen Besuch wert. Besonders schön, die alte Abteikirche Sts. Pierre-et-Paul mit bunten Glasfenstern und beeindruckenden Wandmalereien aus dem 14. und 15. Jahrhundert. Außerdem befindet sich in der Kirche eine prachtvolle barrocke Orgel aus dem Jahre 1766, die noch im Original erhalten ist. Neben der Kirche befindet sich der unvollendete Kreuzgang des alten Klosters Weißenburg. Ein weiterer Blickfang ist das Salzhaus aus dem 15. Jahrhundert, dessen Dach besonders hervorsticht. Es ist recht steil und macht inzwischen einen sehr unsoliden Eindruck, ist aber bis ins erste Dachgeschoss hinein noch bewohnt. Der Rest steht aber wohl zum Glück leer. Nach einer zünftigen Elsässer Quiche saladière mit einem klassischen Perrier bleibt dann vor der Heimfahrt nur noch der Gang in die Boulangerie, um das Baguette zum Abendbrot zu erstehen. Ein Gläschen Wein dazu und schon ist der französische Abend perfekt.

Da nur mit dem Handy aufgenommen, sind die Fotos nicht perfekt. Sie geben aber einen Eindruck der Sehenswürdig- und Köstlichkeiten wider.