Die Elwedritsche
Der Elwedritsche wird in Speyer gar ein ganzes, wenn auch kleines, Museum gewidmet. Voller Inbrunst klärt uns die Wirtin der Pfälzer Hütte über den seltsamen Pälzer Nationalvogel auf. Er begegnet einem sehr selten und wenn, dann meistens nach drei bis vier Weinschorlen, getrunken aus den typischen pfälzer Dubbegläsern. Sie wurden der Überlieferung nach von Metzgern aus der pfälzischen Stadt Bad Dürkheim erfunden, weil die üblichen glatten Gläser bei den Schlachtfesten zu leicht aus der feuchten Hand rutschten. Ganz gut beschrieben wird das Glas mit folgenden Worten: E Pälzer Schoppeglas, e rechtes, des is e Dubbeglas“, e echtes ! Vun unne an de runde Kant bis owe an de Eichstrich-Rand,
sin runde Dubbe, wie zum Spaß verdäält ums ganze Schoppeglas. Nach dem Genuss vier solcher Gläser erscheint selbst dem skeptischsten Auswärtigen ab und an dann eine Elwedritsche. Hat man vorher einen Jagschein beantragt, sollte man sich rechtzeitig mit Lampe, Stock und Sack aufmachen, um ihrer habhaft zu werden. Wiederholte Dritschlaute locken das scheue Tier an. Sie ist ein hühnerähnlicher Vogel, kann ihre Flügel aber nicht wirklich nutzen und hat ein auffälliges Federkleid. Besonders auffällig der lange Schnabel und der leicht verfilzte Kopfschmuck.
Sämtliche Arten und Unterarten dieser Gattung kann man sich im Elwedritsche-Lexikon des Museums in der Antoniengasse in Speyer ansehen. Den Riesling-Schoppen gibt’s dort natürlich auch. Man sitzt entweder in der Hütte oder bei schönem Wetter auch davor; nett gemeinte Neckereien der anderen Pälzer Gäste inbegriffen.