Filzalarm

Filzen1aWunderschöne kammgezogene Wolle, ein paar Perlen, Modeschmuck- oder alte Silberbesteckteile. Das braucht man auf jeden Fall, um wunderschöne Ketten zu zaubern. Aber vielleicht doch lieber der Reihe nach. Diese kammgezogenen Wollstränge gibt es bei vielen verschiedenen Anbietern zu kaufen. Es gibt sie in vielen Unitönen aber auch schon als Farbmischungen. Je nach Körpergröße und Wunsch schneidet man dann ein entsprechend langes Stück ab – es sollte bis zum Hosenbund reichen, wenn man es einmal um den Hals gelegt hat. Beim Abschneiden bitte leicht mit der Schere anreißen und nicht glatt durchschneiden. Außerdem benötigt man noch Oliven- oder Kernseife. Beide eignen sich hervorragend zum Filzen der Ketten und unterscheiden sich in meinen Augen nur beim Preis. In einer Schüssel löst man dann reichlich Kernseife in heißem Wasser auf – es muss sich wirklich „schmierig“ anfühlen.

An jedem Arbeitsplatz haben wir ein Gästehandtuch und ein Stück Noppenfolie bereitgelegt. Wer keine Noppenfolie hat, fragt am besten mal im Freundeskreis herum, irgendjemand hebt immer mal Lieferkartons auf, die mit dieser Folie ausgepolstert waren.  Auf die Folie legt man dann den Anfang des Wollstrangs, befeuchtet ihn mit dem Seifenwasser und rollt ihn vorsichtig über die Noppen. Zum Befeuchten eignet sich hervorragend eine saubere Spülbürste, da das Wasser damit tröpfchenweise auf der Wolle landet, man kann aber auch die Finger nehmen. Die Wolle wird so lange auf der nassen Folie gerollt, bis sie gut verfilzt und fest ist. Dann schiebt man den gerollten Abschnitt von der Folie herunter und rollt einen weitern Abschnitt ein. Wenn der gesamte Strang verfilzt  ist, legt man die Folie beiseite und rollt den Strang erneut auf dem Gästehandtuch. Dies saugt einmal die Feuchtigkeit aus der Wolle und verfilzt sie noch einmal etwas enger.

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kammgezogene Wolle

Nun geht es daran aus der gefilzten „Schnur“ eine Ketter herzustellen. Es gibt einmal eine lange Version bei der die beiden Enden durch einen Ring, eine Perlenreihe oder Stück vom Silberbesteck gezogen wird. Wir haben auf der creativa in Dortmund bei Frau Wolnin wunderschöne abgetrennte silberne Messergriffe erstanden und diese zum Teil verwendet. Von ihr stammt auch die Idee zu unseren Ketten. Um zu verhindern dass die Ringe oder Silberstücke von der Wolle rutschen haben wir diese mit verschiedenen Perlen, die wir auf die Wollstränge genäht haben, fixiert. Hier kann man die Perlen einzeln aufnähen oder aber erst auffädeln, um die zwei Kettenenden wickeln und dann an ein bis zwei Stellen festnähen. Wer mag, verziert seine Kette dann auch noch oberhalb des Silberstückes mit ein paar Perlen. Dies können je nach Geschmack nur einzelne Perlchen oder gleich ganz viele sein.

Die zweite Variante wird mit dem „Knoten„, den ich schon bei den Holzketten erwähnt habe, geschlossen. Man zieht entweder vorher einen Schmuckanhänger auf oder befestigt ihn hinterher mit Hilfe eines Karabinerhakens. In diesem Fall kann man die Anhänger wechseln. Inwieweit man die Wollstränge auch hier mit Perlen verziert bleibt jedem selbst überlassen.

Selbst ungeübte Bastler benötigen für eine solche Kette nur knapp eine Stunde. Die Ideen kommen beim Tun und die Freude am Selbstgemachten hält lange an.

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geknotete Variante in blau/weiß

Hier noch einmal eine Liste aller erforderlichen Materialien:

kammgezogene Wolle, Schere, Kernseife, Schüssel, heißes Wasser, ggf. Spülbürste, Gästehandtuch, Noppenfolie,

Silber-oder Modeschmuckteile (wir haben teilweise auch alte Ketten auseinandergenommen), kleine Perlen wie z.B. Rocailles, Nadel und Faden (möglichst zur Wollfarbe passend, damit er nicht so auffällt)

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