Verführerische Nonnen

Wissembourg3Gar nicht so einfach, die verführerische Pariser Nonne und die 1000 Blätter heil nach Hause zu bringen. Bei beidem handelt es sich um die Ausbeute des Bastelesels anlässlich eines Kurztripps nach Wissembourg im französischen Elsass. Eine Autostunde von Speyer entfernt liegt das kleine Städtchen direkt hinter der Grenze. Die meisten Geschäfte hatten am heutigen Montag geschlossen, aber die Pâtisserie Criqui öffnete ihre Türen kurz nach 13 Uhr. Für die eh schon Maultaschen und Flammkuchen geschädigten Flanken des Esels ganz schlecht. Es ist nun aber so, dass allein der Anblick und die Namen der herrlichen Törtchen und Teilchen einen schwach werden lassen. Die Religieuse (Pariser Nonne), die Mille Feuilles (1000 Blätter), der Eclair (Blitz) und die Souris (Mäuse) sehen so lecker aus, dass man nicht widerstehen kann. Beim Anblick des Brie Praline und des Brie Chocolat läuft selbst dem Schraubär das Wasser im Mund zusammen, obwohl er grad diese Käsesorte sonst gar nicht mag – französische Lebensart hin oder her. Galant versenkt die Verkäuferin selbst die in die Höhe ragende Törtchenform der Nonne in die Faltschachtel. Ganze 5€40 kostet der Spaß, aber er ist es wert denkt sich der Bastelesel und stolziert aus dem Lädchen. Wissembourg, deutsch Weißenburg, ist aber auch ohne Pâtisserie einen Besuch wert. Besonders schön, die alte Abteikirche Sts. Pierre-et-Paul mit bunten Glasfenstern und beeindruckenden Wandmalereien aus dem 14. und 15. Jahrhundert. Außerdem befindet sich in der Kirche eine prachtvolle barrocke Orgel aus dem Jahre 1766, die noch im Original erhalten ist. Neben der Kirche befindet sich der unvollendete Kreuzgang des alten Klosters Weißenburg. Ein weiterer Blickfang ist das Salzhaus aus dem 15. Jahrhundert, dessen Dach besonders hervorsticht. Es ist recht steil und macht inzwischen einen sehr unsoliden Eindruck, ist aber bis ins erste Dachgeschoss hinein noch bewohnt. Der Rest steht aber wohl zum Glück leer. Nach einer zünftigen Elsässer Quiche saladière mit einem klassischen Perrier bleibt dann vor der Heimfahrt nur noch der Gang in die Boulangerie, um das Baguette zum Abendbrot zu erstehen. Ein Gläschen Wein dazu und schon ist der französische Abend perfekt.

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Die Barrock-Orgel von 1766.

Da nur mit dem Handy aufgenommen, sind die Fotos nicht perfekt. Sie geben aber einen Eindruck der Sehenswürdig- und Köstlichkeiten wider.

 

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